Der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion, Martin Bäumer, hat vorgeschlagen, die Beförderung der Schüler im Landkreis Osnabrück "deutlich" zu verbessern: "Bislang bekommt jeder Schüler bis zum Abschluss der 10. Klasse eine kostenlose Busfahrkarte für seinen Schulweg. Wenn wir Chancengleichheit, Umweltschutz und Verkehrssicherheit ernst nehmen, dann müssen wir die kostenlosen Fahrtmöglichkeiten bis zum Ende der Schulzeit ausweiten und darüber hinaus die Beschränkung auf den Schulweg aufheben.
Bislang hat im Landkreis Osnabrück wie in anderen Landkreisen auch jeder Schüler, der in einer bestimmten Entfernung von seiner Schule wohnt, Anspruch auf eine kostenlose Busfahrkarte bis zum Ende des zehnten Schuljahres. Damit ist der Transport für alle Haupt- Real- und Oberschüler bis zum Ende ihrer regulären Schullaufbahn gesichert. Bei Gymnasiasten müssen im 11., 12. und demnächst auch wieder im 13. Schuljahr Fahrtkosten bezahlt werden, die monatlich zum Beispiel für die Fahrt von Dissen nach Bad Iburg 49 Euro ausmachen können. "Das hat in der Vergangenheit mit Sicherheit das eine oder andere Kind davon abgehalten, ein Gymnasium zu besuchen. Das können wir in eigener Zuständigkeit ändern, um die Chancengleichheit der Kinder im Landkreis Osnabrück zu erhöhen", betonte Martin Bäumer. Sinnvoll sei auch die Einbeziehung der Fahrten zu den Berufsbildenden Schulen, solange noch kein eigenes Einkommen erzielt werde. Bäumer wies noch auf einen weiteren Aspekt hin. "Es darf nicht sein, dass wir Kinder aus finanziellen Gründen motivieren, auch bei unsicheren Straßenverhältnissen wie im Winter mit dem Fahrrad zur Schule zu fahren, obwohl der Bus in diesem Moment die sicherere Wahl wäre. Das sind wir den minderjährigen Schülern schuldig." Auch unter dem Aspekt des Umweltschutzes sei es besser, wenn Schüler mit dem Gemeinschaftsbus führen als in großem Stile auf eigene Motorräder oder PKW auszuweichen. "Auch deshalb ist es sinnvoll, die Kostenübernahme durch den Landkreis Osnabrück auszudehnen", so der CDU-Politiker. Bäumer rät auch dazu, für die nachmittäglichen Aktivitäten die Beschränkung auf den Schulweg aufzuheben. "Wenn ein Schüler aus Engter das Gymnasium in Bramsche besucht, dann bekommt er dafür seine Busfahrkarte. Wenn er aber nachmittags die Schulfreundin aus Wallenhorst besuchen will, um an einem Referat zu arbeiten, dann ist Taxi-Mama oder das eigene Portemonnaie gefragt. Das halte ich für falsch", sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende. Deshalb mache es Sinn, alle Schüler nachmittags mit einer kostenlosen Schülerfreizeitkarte zur Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) zu motivieren. "Wer in jungen Jahren die Vorteile des ÖPNV erfahren hat, der wird auch im Erwachsenenalter eher dabei bleiben." Die Kosten für den Landkreis Osnabrück werden sich nach Einschätzung von Bäumer, der über dieses Thema auch schon gemeinsam mit seinen Fraktionskollegen und Busunternehmern gesprochen hat, in Grenzen halten. "Vormittags bleibt es bei der bisherigen Kilometerregelung, die zusätzlichen Oberstufenschüler sind in der Anzahl überschaubar und nachmittags werden die Busse genutzt, die sowieso unterwegs sind." Bäumer hat für seine Idee bereits in vielen Veranstaltungen im Landkreis geworben und dabei "sehr viel Zustimmung" erhalten. Insbesondere die Junge Union stehe dem Vorhaben positiv gegenüber, weil das eine zentrale politische Forderung der Nachwuchspolitiker sei. "Wenn der neue Kreistag sich dieser Idee nach Konkretisierung durch die Verwaltung anschließt, dann könnte das Projekt schon zum 1. August 2017 starten" stellt Bäumer anschließend fest.
