CDU-Kreistagsfraktion Osnabrück

Auch der Kreistag lässt den VfL nicht im Stich

Mehrheit für Rettungspaket

Ein formeller Beschluss fehlte noch: Auch der Kreistag hat jetzt den Weg zur Rettung des finanziell angeschlagenen Fußball-Drittligisten VfL Osnabrück frei gemacht. Nach dem mit deutlicher Mehrheit gefassten Beschluss verpflichtet sich der Landkreis Osnabrück gegenüber seiner Wirtschaftsförderungsgesellschaft Osnabrücker Land mbH (Wigos) zur Übernahme von Verlusten in Höhe von maximal 367 000 Euro, die der Wigos aus einer Verlustübernahmeerklärung zugunsten der Osnabrücker Beteiligungs- und Grundstücks entwicklungsgesellschaft mbH (OBG) entstehen könnten. Drei SPD-Mitglieder und der Linken-Vertreter votierten dagegen.
„Signal für die Region“
Die Wigos hatte bereits Ende Mai eine Verlustübernahmeerklärung zugunsten der OBG beschlossen. Das Vorgehen über die Tochtergesellschaft war erforderlich geworden, weil der VfL bis Ende Mai/Anfang Juni beim Deutschen Fußball-Bund die Voraussetzungen für die Spielberechtigung in der neuen Drittliga-Saison erfüllen musste – eine Kreistagssitzung im Mai jedoch nicht möglich war.
In dem umfangreichen zweistufigen Rettungsplan unter anderem mit Tilgungsaussetzung und vorgezogenen Sponsoring-Geldern nimmt die Stadt Osnabrück mit einem entsprechenden Ratsbeschluss eine Hauptrolle ein. Der Landkreis und die Wigos sind insbesondere in der ersten Stufe auf dem Spielfeld, in der es um einen Kaufoptionsvertrag der OBG mit dem VfL geht. Gegenstand dieses Vertrags ist der mögliche Erwerb eines Erbbaurechts an dem Stadiongrundstück mit Stadiongebäude und -anlagen einschließlich der zugehörigen Gebäude der Geschäftsstelle und des Presse- und Kommunikationszentrums nebst gastronomischem Betrieb. Für die Einräumung der Kaufoption zahlt die OBG eine Kaufoptionsprämie in Höhe von maximal 1,1 Millionen Euro. Für den Fall der Einwerbung weiterer Drittmittel wird der Betrag entsprechend reduziert. Da das Risiko nicht allein auf einer Schulter lasten soll, haben  sich die Partner Stadt, Stadtwerke und Landkreis verpflichtet, sich zu je einem Drittel (367 000 Euro) an diesem Risiko zu beteiligen.
Heinrich Rahe (CDU) machte in der Kreistagssitzung deutlich, warum es sich lohne, den VfL zu unterstützen: Der VfL habe als Zuschauermagnet mehrheitlich Fans aus dem Landkreis; der VfL sei attraktiver Sponsoring-Partner für viele Unternehmen aus der Region. „Der Verein sollte die Chance erhalten, sich wirtschaftlich zu konsolidieren.“ Dazu müssten allerdings auch die Strukturen professionalisiert werden. Rainer Spiering (SPD) sprach von einem „Signal für die Region“. Er habe auch große Hoffnung, dass die beschlossene Bürgschaft nicht ziehe. Im Übrigen dürften nicht die anderen Vereine in Vergessenheit geraten: „In Sachen Sportförderung müssen wir eine Schippe drauflegen.“ Annette Niermann (Grüne) verspürte „wirtschaftliche Bauchschmerzen“, sportlich sei die Hilfe jedoch gerechtfertigt. Linken-Vertreter Andreas Maurer konnte sich diesen Argumenten nicht anschließen: „Der VfL hat falsch gewirtschaftet. Was ist, wenn sich auch Vereine aus Bad Iburg oder Menslage melden?“