CDU-Kreistagsfraktion Osnabrück

CDU-Kreistagsfraktion Osnabrück im Gespräch mit dem Geschäftsführer der Schüchtermann-Klinik

Herausforderungen im Gesundheitswesen im Fokus

Die CDU-Kreistagsfraktion Osnabrück hat sich zu einem intensiven Austausch mit Prof. Dr. Michael Böckelmann, Geschäftsführer der Schüchtermann-Klinik in Bad Rothenfelde, getroffen. Im Mittelpunkt des Gesprächs standen aktuelle Herausforderungen im deutschen Gesundheitswesen von Bürokratie und Personalengpässen bis hin zu finanziellen Belastungen.

Prof. Dr. Böckelmann machte deutlich, dass die zunehmende Bürokratisierung den Klinikalltag massiv erschwere. Reformen der vergangenen Jahre, auch unter dem ehemaligen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, hätten kaum zu einer Entlastung geführt, im Gegenteil: „Gerade in dieser Hinsicht ist ein grundlegender Politikwechsel dringend erforderlich“, so Böckelmann.

Ein weiterer Schwerpunkt des Gesprächs war der gesellschaftliche Wandel bei den Erwartungen an Arbeitszeitmodelle. Teilzeit, flexible Arbeitszeiten und eine sinkende Bereitschaft zu Schichtdiensten stellen viele Einrichtungen vor große Herausforderungen. Die Folge ist ein wachsender Personalbedarf bei gleichzeitig immer knapper werdenden Fachkräften. „Gerade deshalb ist die Politik gefordert, ausländischen Fachkräften den Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt durch schnelle und unbürokratische Verfahren zu erleichtern“, betonte Böckelmann. In einem zunehmend globalen Wettbewerb könne auch die Geschwindigkeit über Erfolg oder Misserfolg entscheiden.

Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen gelingt es der Schüchtermann-Klinik, eine konstant hohe Qualität sicherzustellen. Besonders im Bereich des Rettungsdienstes hebt sich die Klinik mit sehr geringen Abmeldezeiten positiv hervor. „Dass trotz der widrigen Bedingungen die Leistungsfähigkeit gesichert ist, macht die Klinik zu einem Leuchtturm der medizinischen Versorgung im Südkreis“, lobte Johannes Eichholz, Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion.

Prof. Dr. Böckelmann appellierte zudem an eine differenziertere gesellschaftliche Auseinandersetzung mit den Herausforderungen der Gesundheitspolitik: „Die Probleme im Gesundheitswesen sind deutlich tiefgreifender, als es verkürzte Debatten über die Rolle privater Versicherungen oder die Trägerstruktur suggerieren. Hier braucht es ein Umdenken, auch gesellschaftlich.“

Auch wenn die Gesundheitsversorgung in erster Linie Aufgabe von Bund und Land ist, tragen die Kommunen Verantwortung, gute Rahmenbedingungen und eine verlässliche Infrastruktur zu schaffen. „Dass Bürgermeister Klaus Rehkämper mit Weitblick die Weiterentwicklung des Klinikstandorts vorantreibt, ist ein großer Gewinn für Bad Rothenfelde und den gesamten Südkreis“, so Eichholz weiter.

Trotz aller Herausforderungen bleibt die Schüchtermann-Klinik eine Einrichtung mit Vorbildcharakter. Gemeinsam mit dem Standort Bad Bevensen gehört Bad Rothenfelde zu den wenigen Orten in Deutschland, an denen Herzbehandlung und Rehabilitation unter einem Dach stattfinden. Die Klinik führt mehr Herzoperationen durch als die Universitätskliniken in Göttingen und Hannover zusammen. Ein eindrucksvoller Beleg für die medizinische Leistungsfähigkeit.

„Die Gespräche mit Prof. Dr. Böckelmann haben deutlich gemacht, wie groß der Handlungsdruck im Gesundheitswesen ist. Besonders auf kommunaler Ebene dürfen wir hier nicht die Augen verschließen, sondern müssen unsere Aufgaben ernst nehmen“, betonte Johannes Koop, ebenfalls Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion.