CDU-Kreistagsfraktion Osnabrück

Ärzteausbildung in der Region Osnabrück

CDU-Kreistagsfraktion begrüßt den Vorschlag Medizinstudienplätze in der Region einzurichten

Der Ärztemangel ist für die Menschen, insbesondere im ländlichen Raum, täglich spürbar. Hausärztinnen und Hausärzte, Facharztpraxen und Klinikpersonal sind vielerorts überlastet. Wartezeiten auf Termine nehmen zu. Der demographische Wandel mit einer älter werdenden Bevölkerung wird diese Herausforderung in den kommenden Jahren weiter verschärfen. Gleichzeitig gehen viele Ärztinnen und Ärzte der geburtenstarken Jahrgänge in den Ruhestand, ohne dass ausreichend Nachwuchs in Sicht ist.

Die medizinische Versorgung im ländlichen Raum steht vor komplexen Herausforderungen, für die es keine einfache oder einzelne Lösung gibt. Ein Aspekt dabei ist aber auch die begrenzte Zahl an Studienplätzen für Humanmedizin in Deutschland. Die Nachfrage nach einem Medizinstudium und der Bedarf an Ärzten ist seit Jahren deutlich höher als das Angebot. Nicht, weil es an geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern mangelt, sondern weil die rot-grüne Mehrheit im Landtag es versäumt, ausreichend Studienplätze zu schaffen.

„Jährlich scheitern Tausende motivierte Abiturientinnen und Abiturienten nicht an ihrer Eignung, sondern an formalen Hürden und dem Versagen auf Landesebene. Viele weichen deshalb ins Ausland aus – ein Schritt, der oft mit hohen finanziellen Belastungen verbunden ist“, so der gesundheitspolitsche Sprecher der CDU-Kreistagsfraktion, Andreas Quebbemann.

Vor diesem Hintergrund begrüßt die CDU-Kreistagsfraktion ausdrücklich den von Oberbürgermeisterin Katharina Pötter (CDU) federführend erarbeiteten Vorschlag, in der Region Studienplätze für Humanmedizin zu schaffen.
„Stadt und Landkreis sollten prüfen, wie es gelingen kann, dass junge Menschen hier vor Ort zu Medizinern ausgebildet werden können“, fasst Quebbemann zusammen.

„Wer aus dem Osnabrücker Land kommt und hier studiert hat, bleibt häufig auch“, betont der Fraktionsvorsitzende Johannes Eichholz. Eine wohnortnahe Ausbildung sei ein wichtiger Baustein, um langfristig die ärztliche Versorgung zu sichern. „Ich bin überzeugt, auch ohne 1,0 im Abi kann man ein guter Arzt sein“, so Eichholz.

Zudem bringe ein medizinischer Studiengang enorme Vorteile für die Region. Er schafft Perspektiven für junge Menschen, stärkt die Attraktivität als Bildungsstandort und sorgt gegebenenfalls auch für zusätzliche wirtschaftliche Impulse. Durch die enge Zusammenarbeit mit regionalen Krankenhäusern und Arztpraxen können die Studierenden früh Praxiserfahrung sammeln und eine Bindung an zukünftige Arbeitgeber entwickeln – ein wesentlicher Faktor für spätere berufliche Entscheidungen.

„Gerade für den ländlichen Raum brauchen wir innovative Lösungen, um der drohenden Versorgungslücke entgegenzuwirken. Ein Studiengang für Humanmedizin in Osnabrück kann ein echter Standortvorteil sein, medizinisch wie wirtschaftlich“, erklärt Johannes Koop, ebenfalls Fraktionsvorsitzender.

Zugleich ist klar: Die Verantwortung für die Sicherstellung der medizinischen Versorgung liegt in erster Linie bei Bund und Ländern. Sie sind für die Rahmenbedingungen in der Ausbildung, für die Zulassung von Studiengängen und für die Krankenhausplanung zuständig. „Es ist auch nicht Aufgabe von Kommunen, Träger einer Universität zu sein, aber Anschubfinanzierungen und dauerhafte Stipendienprogramme, um Mediziner in der Region zu binden, sollten ernsthaft erwogen werden“, so Koop.