Neue Filtertechnik für Maststall
Für den Stall mit 1000 Mastplätzen seien die ersten Planungen bereits im Jahr 2010 gemacht worden, erklärte Junglandwirt Arno Usselmann. Damals sei die Frage gewesen, wie der Betrieb weiterentwickelt werden könnte. Die Usselmanns bauen auf 55 Hektar Kartoffeln an – und da ausgehend von der Fläche keine weitere Entwicklung stattfinden könne, sei die Entscheidung für den Schweinestall gefallen. |
Aber: „Es hat lange gedauert, bis wir die Genehmigung hatten“, erfuhr der Kreisrat von Vater und Sohn. Ein Emissionsschutzgutachten, eine Umweltverträglichkeitsprüfung, dann die Genehmigung, aus dem hofeigenen Brunnen bis zu 12 Kubikmeter Wasser täglich entnehmen zu dürfen: Alles in allem habe das Prozedere bis zum Winter 2012 gedauert und rund 20 000 Euro gekostet, bevor überhaupt mit den Bauarbeiten habe begonnen werden können. |
Hohe Betriebskosten |
Da von der Abluft des Stalls bei vorherrschend westlicher Windrichtung Wohnhäuser in Ahausen und in der Stadt Bersenbrück betroffen seien, sei der Stall nur mit einer modernen Filteranlage genehmigt worden. Und diese Technik habe ihren Preis, erfuhr der Kreisrat von Arno Usselmann. 70 000 Euro koste die Technik plus das Gebäude, in dem die Anlage untergebracht ist. Dazu kommen noch einmal die Betriebskosten, die sich auf 2,80 bis 3,00 Euro pro gemästetes Schwein belaufen. Bei dem Stall der Usselmanns macht das pro Jahr einen Betrag von mehr als 8000 Euro. |
Das System filtere die Luft in drei Stufen und entferne Staub, Ammoniak und Geruchsstoffe, erklärte Jörg Schoneveld von der Firma Big Dutchman. Betrieben werde der Filter mit zwei Nasswaschwänden. Von außen ist nur die letzte Stufe zu sehen, die Wurzelholzaufschichtung, über die nach Worten Schonevelds etwa 700 Liter Wasser täglich verdunstet werden. |
Bei solchen Filteranlagen sei die Genehmigung von Mastställen, wenn es allein um die Abluft gehe, kein Problem, so Wilkens. Dass die Genehmigungen teilweise lange dauern würden, liege in der Weiterentwicklung von Genehmigungsvoraussetzungen begründet. Die Fülle der neuen Regelungen auch für laufende Genehmigungsverfahren sei für alle Beteiligten schwierig gewesen, sowohl für Landwirte als auch für die genehmigenden Behörden. Für die Zukunft hoffe Wilkens auf „ruhigeres Fahrwasser“. Drei Jahre für eine Genehmigung wie bei Usselmanns sei zu lang. |
Allerdings hatte der Kreisrat zuvor erklärt, dass in den vergangenen Jahren eine unterdurchschnittliche Grundwasserneubildung festgestellt worden sei. Von der Tierhaltungsdichte stoße man daher an die Grenzen. |