CDU-Kreistagsfraktion Osnabrück

Oberstufe an der IGS Melle soll 2017 kommen

Abitur künftig an zwei Schulen

Auf dieses Signal haben die Eltern gewartet, nun können sie aufatmen: An der integrierten Gesamtschule (IGS) Melle soll zum Schuljahr 2017/2018 die gymnasiale Oberstufe eingeführt werden. Damit wird es Schülern künftig möglich sein, an zwei Schulstandorten in Melle das Abitur zu absolvieren.
 Dieses positive Votum verkündete Kreisrat Matthias Selle am Donnerstagabend bei einer Podiumsdiskussion, zu der der Schulelternrat der IGS eingeladen hatte.
Vorbehaltlich der Zustimmung des Kreistages plant der Landkreis als Schulträger der IGS, im Sommer 2015/2016 bei der Landesschulbehörde den entsprechenden Antrag zu stellen, führte Matthias Selle aus. Die Einführung der Oberstufe könnte dann zum Schuljahr 2017/2018 greifen, genau passend zu dem Zeitpunkt, zu dem der jetzige siebte Jahrgang an der Schwelle zum Übergang zur Oberstufe steht.
„Die Botschaft des Landkreises ist klar: An der IGS in Melle können die Kinder künftig ihr Abitur machen“, erklärte der Kreisrat und sorgte damit für spürbare Erleichterung und große Freude bei den Eltern. Denn: Viele von ihnen waren angesichts der Diskussion in jüngster Zeit verunsichert, weil es bislang noch keine klar definierte Aussage über die Einführung der Oberstufe an der IGS gab.
Mit der von Matthias Selle verkündeten Marschrichtung des Landkreises erhalten die Eltern nun Sicherheit, dass die Oberstufe – vorbehaltlich der erforderlichen Anmeldezahlen und des Votums des Kreistages – zum Schuljahr 2017/2018 greifen kann.
Die Zahlen sprechen eindeutig für eine Einführung der Oberstufe: So besuchen gegenwärtig 450 Schüler der Jahrgänge fünf bis sieben die IGS, und jedes Jahr werden es im Durchschnitt rund 150 mehr.
Speziell in Melle verlassen jährlich 560 Schüler die Sekundarstufe I und haben somit je nach Abschluss die Möglichkeit, die Oberstufe zu besuchen. Diese Zahl hat der Fachdienst Bildung, Kultur und Sport des Landkreises als durchschnittlichen Wert der vergangenen drei Jahre für Melle ermittelt.
Wie aber sieht es vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und der damit verbundenen sinkenden Schülerzahlen aus? Berechnungen des Landkreises gehen davon aus, dass es in zehn Jahren im Bereich Melle nur noch rund 430 Schüler geben wird, die die Sekundarstufe I verlassen, das entspricht 23 Prozent weniger als gegenwärtig.
Ungeachtet dessen hält der Schulträger an der Einführung der Oberstufe fest, denn: „Der Landkreis sieht das Thema Bildung als Kernthema der gesamten Politik. Unser Ziel ist es, gute und ausreichende Bildungsangebote vorzuhalten und eine hohe Durchlässigkeit zwischen den Systemen zu gewährleisten. Auch ist uns daran gelegen, die Zahl der Schüler, die das Abitur machen, zu erhöhen und durch attraktive eigene Angebote im Landkreis zu halten“, betonte Matthias Selle.
Die Diskussion um eine Oberstufe an der IGS beschäftigte auch die CDU/FDP/UWG-Gruppe im Kreistag in ihrer jüngsten Sitzung: „Unsere Gruppe unterstützt ohne Einschränkungen den Wunsch nach Einrichtung einer Oberstufe an der IGS, stellte Gruppenvorsitzender Martin Bäumer fest. In Melle gelte für diesen Fall „Vertrauensschutz“.
„Die Kinder sollen an der Schule das Abitur ablegen können, an der sie eingeschult worden sind“, machte Bäumer deutlich. Melle sei aufgrund der Schülerzahlen groß genug, um neben der Oberstufe am bewährten Gymnasium eine weitere Oberstufe zu verkraften. „Das ist anderswo im Landkreis Osnabrück nicht der Fall.“
„Die Oberstufe sollte bei ausreichender Schülerzahl an der IGS ohne Wenn und Aber eingeführt werden, dafür werde ich mich beim Landkreis einsetzen“, untermauerte CDU-Bürgermeisterkandidat Reinhard Scholz seinen Standpunkt.
Er wies in diesem Zusammenhang auf den Willen der Eltern im Grönegau hin, die sich bewusst in dem Glauben für die IGS entschieden hätten, dass ihre Kinder hier künftig die Oberstufe besuchten könnten: „Den Eltern müssen wir Verlässlichkeit geben,“ betonte der CDU-Politiker.