An einem Tag wie heute liegen Freude und Wut sehr dicht beieinander." Mit diesen Worten hat der CDU-Fraktionsvorsitzende Martin Bäumer die Entscheidung des Krankenhausplanungsausschusses kommentiert, die Zukunft des Krankenhauses in Bramsche mit einem Zuschuss zu unterstützen und gleichzeitig entsprechende Gelder für das Dissener Krankenhaus nicht in Aussicht zu stellen.
"Ich freue mich mit meinen Bramscher Fraktionskollegen Marga Hartong und Jürgen Kiesekamp sowie den Bürgern in Bramsche, dass das Krankenhaus dort auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen kann, aber ich bin an diesem Tag gemeinsam mit meiner Landtagskollegin Gerda Hövel und meiner Kreistagskollegin Meike Krüger mehr als wütend auf die Vertreter der Stadt Osnabrück, weil sie nichts unversucht gelassen haben und lassen werden, um die ungeliebte Tochter in Dissen los zu werden. Das haben die mehr als engagierten Mitarbeiter des Krankenhauses, die vielen solidarischen Bürgerinnen und Bürger und alle, die sich für das Krankenhaus eingesetzt haben, nicht verdient." "Uns ist bis heute nicht klar, warum die Städtischen Kliniken so interessiert daran waren in Dissen einzusteigen, obwohl es damals bestimmt auch andere Optionen gegeben hätte. Jetzt bleibt der Eindruck zurück, dass es auch den Städtischen Kliniken zuzuschreiben ist, dass Dissen keine Perspektive hat. Uns tut es um die vielen engagierten Mitarbeiter leid, die in den vergangenen Jahren unter Zurückstellung persönlicher Bedürfnisse alles dafür getan haben, um den Standort zu retten. Ungeklärt ist auch, warum das Bekenntnis von mehr als 38.000 Unterzeichnern einer Resolution nichts bewirkt hat", drückten Hövel und Bäumer ihr Unverständnis über die heutige Entscheidung aus. Erschüttert zeigte sich auch die CDU-Kreistagsabgeordnete Meike Krüger aus Dissen. Sie wies darauf hin, dass das Krankenhaus auf Initiative der Arbeitgeber gegründet worden sei. „Die heutige Entscheidung ist ein Tritt vor das Schienenbein der Dissener Unternehmer, der Arbeitnehmer und ihrer Familien. "Sollte Dissen jetzt in der Folge wirklich geschlossen werden, dann ist das ein herber Rückschlag für alle Menschen im südlichen Landkreis. Wir sind auch hier auf eine funktionierende Krankenhausversorgung angewiesen. Wie soll das jetzt weitergehen", fragt sich die Landtagsabgeordnete Gerda Hövel, die sich in den vergangenen Monaten sehr stark für das Klinikum in Dissen eingesetzt hatte. „Mir ist schleierhaft, wie das Land Niedersachsen diese Versorgung gerade für die Bürger in Glandorf sicherstellen will, die weit weg von allen Krankenhäusern wohnen. Die Menschen, die im Glandorfer Ortsteil Schwege wohnen, haben auch einen Anspruch darauf, dass sie in den gesetzlich geregelten 30 Minuten ein Krankenhaus erreichen können. Wenn hier nicht zeitnah entsprechende Antworten kommen, dann werden wir das nach den Sommerferien zum Thema im Landtag machen", ergänzte Martin Bäumer.