Osnabrück. Der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion, Martin Bäumer, hält die Debatte der Grünen über eine Integrierte Gesamtschule (IGS) im Südkreis für "schädlich". "Die Situation im Südkreis ist mit Bramsche und dem Nordkreis nicht vergleichbar. Hier im Süden haben wir kleinere Städte und Gemeinden, in denen die vorhandenen Schulen hervorragende Arbeit leisten. Das grüne Gerede über eine Gesamtschule, bei dem man den Eindruck gewinnen kann, dass jede Kommune im Südkreis ihre IGS bekommen könne, demotiviert die Lehrer", stellte Bäumer fest.
"Wer glaubt, dass eine Schule nur dadurch besser wird, wenn man das Türschild auswechselt, unterliegt einem gewaltigen Irrtum. Die jetzige Schulstruktur im Südkreis mit dezentralen Haupt-, Real- und Oberschulen sowie dem zentralen Gymnasium in Bad Iburg leistet hervorragende Arbeit bei der Vorbereitung junger Menschen auf das Berufsleben. Wer über eine IGS im Südkreis nachdenkt, muss den Menschen auch erzählen, dass dadurch in der Folge je nach Standort mindestens zwei weiterführende in den Nachbarorten sterben werden. Das gehört zur Wahrheit dazu. Die Grünen müssen mir erzählen, warum es Sinn macht, die hervorragende Art der weiterführenden Schulen zu gefährden." Auch das Gymnasium in Bad Iburg würde unter einer IGS stark leiden. Damit würden die vielen Investitionen des Landkreises Osnabrück in diesen Schulstandort auf einen Schlag entwertet.
„Die Mitglieder der Grünen müssen für die Bürgerinnen und Bürger ihrer Gemeinden, für und in denen sie gewählt wurden, plausible Antworten parat haben. Den Gemeinden, die durch die Einrichtung einer IGS im Südkreis gezwungen würden, ihre weiterführenden Schulen zu schließen, entsteht ein immenser Schaden. Der Verlust eines wichtigen Standortfaktors wird Einfluss auf die Entwicklung der Gemeinden haben", stellt Bäumer klar.
Bei der Diskussion um die Schulstruktur gehe es auch um die Zukunft der Städte. "Bad Rothenfelde ist traditionell ein Sonderfall. Aber ich kann mir schwer vorstellen, dass alle anderen Orte im Südkreis freiwillig die Türen ihrer weiterführenden Schulen schließen werden, um sich dann auch noch finanziell am Aufbau einer IGS nebenan zu beteiligen." Die für Bramsche geplante IGS zeige deutlich, wie teuer der Aufbau einer neuen IGS für den Landkreis werden könne. Auch den Grünen müsse daran liegen, diese Erfahrungen erst einmal "sacken zu lassen". "Für übereilte Schritte in Sachen IGS besteht im Südkreis kein Anlass", stellte Bäumer anschließend fest.