Die Situation in den Osnabrücker Alters- und Pflegeheimen hat einen Arbeitskreis der CDU - Kreistagsfraktion beschäftigt. „Zusammenfassend kann man sagen, dass das Land hier aus unserer Sicht noch stärker tätig werden muss, um Bewohner von Alten und – Pflegeheimen besser vor einer Corona – Infektion zu schützen“, berichteten die beiden Vorsitzenden, Johannes Eichholz und Johannes Koop.
„Insgesamt 30 Tote in derartigen Einrichtungen, mindestens 22 davon in Bramsche, zeigen auf tragische Art und Weise, wie verletzlich dieser Personenkreis ist“, fasste der Bramscher CDU –Kreistagsabgeordnete Andreas Quebbemann zusammen. „Dass Angehörigen Besuche nicht gestattet sind, zugleich aber der betreffende Bewohner ohne weiteres die Einrichtung verlassen kann und sich dann z. B. im privaten Bereich mit Freunden und Familien trifft und anschließend im Heim neben anderen Bewohnern sitzt, ist virologisch schwer nachzuvollziehen“, kritisierte Quebbemann. „Es geht wie bei vielen Corona – Einschränkungen um die wenigen Unvernünftigen, aber vor denen müssen Mitbewohner geschützt werden, um weitere tragische Fälle wie im Bramscher Altenheim möglichst zu vermeiden.“
„Bloße Apelle reichen hier nicht aus, dafür sind die Todesraten bei dieser Gruppe schlicht zu hoch“, forderte Quebbemann, der zugleich darauf verwies, dass es in vielen gesellschaftlichen Bereichen Ver- und Gebote mit massiven Einschränkungen gibt, teilweise mit durchaus fragwürdigem Sinn, ohne dass es um alte und vorerkrankte Personen geht. Aus Sicht der CDU -Kreistagsfraktion könnte eine verbindliche räumliche Trennung nach einem Verlassen des Heimes ähnlich der Regelung zu Urlaubsheimkehrern, ein Lösungsansatz sein. „Man kann niemanden einsperren und der Schutz der freien Entfaltung der Persönlichkeit ist sicher auch wichtig“, betonte Johannes Eichholz. „Außerhalb der Einrichtungen lässt sich aber zudem praktisch nicht kontrollieren, ob Hygieneregeln eingehalten werden, was alten und dementen Personen zudem teilweise sicher schwerfalle“, wies Johannes Koop auf weitere Schwächen der derzeitigen Situation hin. „Den schwarzen Peter den Heimleitern aufzubürden, die im Zweifel eine strafrechtliche Freiheitsberaubung begehen, kann nicht die Lösung sein“, so Quebbemann.
Umso wichtiger ist es, dass zügig Konzepte für Besuche von Angehörigen in allen Osnabrücker Alten- und Pflegeheimen vorliegen“, so Koop. Angesichts der freien Testkapazitäten erwartet die CDU - Kreistagsfraktion verstärkte Tests in Alten- und Pflegeheimen, um Geschehnisse frühzeitig zu erkennen. Die CDU hat die Landrätin gebeten, entsprechend dieser Sichtweise an die Landesregierung heranzutreten und ist in Gesprächen mit den Landtagsabgeordneten dazu.